Ladakh
Ladakh ist eines der höchstgelegenen, trockensten bewohnten Gebiete der Erde. Es ist die grösste Provinz ganz im Norden des indischen Bundesstaats Jammu & Kashmir und grenzt an Tibet und Pakistan.
Die besiedelten Täler Ladakhs liegen auf einer durchschnittlichen Höhe von 3‘500 m. ü. M., die Hauptstadt Leh (15‘000 Einwohner) befindet sich in einem weitläufigen Seitental des Indus. Die Region ist sehr dünn besiedelt, nur 230‘000 Einwohner leben auf einer Fläche von fast 100‘000 km2.
Kultur/Religion
Über 90 % der in Zentral Ladakh lebenden Menschen sind Buddhisten. Diese Religion wurde vor über 2‘000 Jahren von Indien in den Himalaya gebracht, wo sie seitdem tiefe Wurzeln geschlagen hat. Ladakh ist geprägt durch die tibetisch-buddhistische Kultur, umfasst aber auch eine moslemische Minderheit.
Geschichte
Die ersten Bewohner Ladakhs waren vermutlich Nomadenstämme aus dem tibetischen Hochland und buddhistische Flüchtlinge aus Nordindien. Später vereinten sich die beiden Gruppen.
Im 9. Jh. wurde das erste unabhängige Königreich geründet. In dieser Zeit hatte auch der Buddhismus seinen Weg von Indien über den Himalaya gefunden.
Das 15. Jh. war ein finsteres Zeitalter für Ladakh mit wechselnden Fremdherrschaften (13. bis 16. Jh.) und religiösen Umwälzungen.
Um 1470 wurde in Ladakh der König entmachtet und die Unabhängigkeit des buddhistischen Reiches wieder hergestellt.
Ab 1550 erholte sich Ladakh rasch und erlebte eine neue Blütezeit, die erst mit der Eroberung durch die Dogra-Rajas, einer hinduistischen Dynastie Anfang des 18. Jh. endete.
1947 gewann Indien die Unabhängigkeit zurück.
Im Jahre 1948, nach dem ersten indisch-pakistanischen Krieg in der Region, wurde Ladakh Teil des unabhängigen Staates Indien. Bis heute ist wird weder die internationale Grenze noch die sogenannte Waffenstillstandslinie anerkannt, weshalb ständige Spannungen zwischen Delhi und Islamabad herrschen.